Nachdem ich mich in Beijing zur Railwaystation West durchgeschlagen habe – die normalen Metrostationen sind hier übrigens so groß wie der Berliner Hauptbahnhof – geht es mit dem Schnellzug 800 km entfernte Luoyang. Die Schnellzüge sind vergleichbar mit unserem ICE und bewegen sich mit bis zu 350 km/h durchs Land und sehen dazu auch noch ganz schnittig aus.
Innen ist es auch sehr komfortabel und ich stelle fest, dass der Zug weiterhin eines meiner Lieblingstransportmittel ist. Man kann in Ruhe lesen, schreiben, Musik hören und schlafen.
Nach ca. 4 h komme ich in Luoyang an und werde von Lawrence, einem Englisch Lehrer, abgeholt und nutze zum ersten Mal Couchsurfing in China. Er hat noch zwei weltreisende Russinnen zu Gast und wir kochen Borsch zum Abendessen und trinken ein paar Bier in seiner neuen Wohnung.
Am nächsten Tag schauen wir uns gemeinsam die Longmen Grotten an. Das sind viele kleine und einige große Buddha Statuen, die vor langer Zeit in den Stein gemeißelt wurden, als der Buddhismus nach China kam. Im Botanischen Garten kommt eine Gruppe junger Chinesinnen auf mich zugerannt und möchte ein Foto, nachdem ich ihnen „Nimen hao“ (hallo zusammen) zurufe. Es scheint doch die Ausnahme zu sein, dass weiße Ausländer vorbeikommen und auch noch auf Chinesisch grüßen.
Ansonsten gibt es in Luoyang nicht besonders viel zu sehen und ich nehme den Nachtzug nach Chongqing. Der Zug braucht für ca. 1.000 km etwa 18h. Zugegebenermaßen hab ich vorher schon etwas Muffensausen, was einen dort erwartet. Man hat jedoch eine eigenes Bett auf der es sich super schlafen lässt und die gewohnte chinesische Geräuschkulisse hält sich in Grenzen. Leckeres Essen wird auch serviert. Die Schaffnerin und die Fahrgäste sind alle sehr entspannt und freundlich.
Insgesamt kann ich Zugfahren in China definitiv empfehlen da man recht entspannt und günstig von A nach B kommt. Als nächstes gibt es Neuigkeiten vom Jangtsekiang dem längsten Fluss in Asien.
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