Okinawa: Das Hawaii Japans

Okinawa wird nicht zu Unrecht als das Hawaii Japans bezeichnet. Neben der Hauptinsel gibt es zahlreiche kleinere Inseln in der Umgebung mit traumhaften Stränden und hervorragenden Spots zum Tauchen und Schnorcheln. Empfehlen kann ich die Insel Sesoko im Norden und Zamami sowie Aka im Westen. Die Korallenriffe sind gut in Takt und es gibt verschiedenste Unterwasserlebenwesen zu bestaunen. Auch Wale Watching ist möglich und im riesigen Okinawa-Churaumi-Aquarium wurde die unglaubliche Unterwasserwelt Okinawas nachgebildet. Das Wetter ist mit sonnigen 26 Grad im Oktober super und die Leute sind dementsprechend entspannt. Generell ticken die Uhren hier etwas langsamer als auf dem Festland.

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Auf der Suche nach dem Surf

Nachdem ich den Surfforecast gecheckt und am ersten Tag die halbe Insel mit dem Auto nach einer surfbaren Welle abgesucht habe, gebe ich auf. Leider wird das mit dem Surfen in dieser Woche nichts, da zu wenig Swell da ist. Grundsätzlich ist jetzt eine gute Zeit und es gibt diverse Surfspots auf Okinawa. Man braucht allerdings ein Auto und das Equipment sollte man mitbringen, da es nicht so einfach ist die Spots zu erreichen bzw. recht teuer ist ein Board auszuleihen. Ich übe mich in Geduld, schalte in den Beach Modus und freue mich aufs Surfen auf den Philippinen.

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Beim Inselhopping auf Aka Island begegnen mir doch glatt ein Hirsch mit seiner Familie und hinter der Ausleihe für das Tauchequipment kann ich ein paar Rehe füttern. Die leben hier frei auf der Insel und haben sich schon ganzschön an die Menschen gewöhnt. Zusammen mit den bunten Fischen beim Schnorcheln zuvor mein Highlight des Tages!

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Mit dem Auto die Insel erkunden

Autofahren in Japan ist definitiv eine coole Erfahrung. An zwei Tagen leihe ich mir ein Auto, um die Hauptinsel zu erkunden. Zum Glück habe ich meinen internationalen Führerschein dabei, denn den braucht man hier. Ein Fahrzeug bekommt man für ca. 35€ pro Tag. Nachdem ich den Vertrag auf Japanisch unterschrieben habe (passt schon), bekomme ich eine detaillierte Einweisung zur Benutzung des Nissans auf Japanisch. Hier fährt man links und alle fahren sehr kontrolliert und vorbildlich. Ich bin wahrscheinlich der einzige, der das Tempolimit von 80 km/h auf der Schnellstraße nicht einhält. Witzig ist auch das Tanken: 1-2 Mitarbeiter navigieren einen lautstark und gestikulierend auf die richtige Position. Das Auto muss man nicht verlassen und es wird ganz flink voll gemacht, bezahlt und extrem höflich verabschiedet. Ein Liter Super kostet ca. 0,75 Cent. An einem Tag kann ich auch ein Training der Tankwarte beobachten, in dem Rollenspiele durchgegangen werden und 10 Mitarbeiter aufmerksam zuschauen. Danach müssen sie gebetsmühlenartig die Abläufe wiederholen. Gedrillt auf besten Service – das ist schon ein lustiges Völkchen.

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Der betrunkene Koch im Izakaya

An der Straßenecke in der Nähe meines Hostels gibt es ein Izakaya, in das ich fast jeden Abend gehe. Izakayas sind traditionelle Japanische Restaurants, die auch als Bar fungieren und in denen man meist auf dem Boden sitzt und Bier oder Sake trinkt. Die Leute auf Okinawa trinken und feiern gern, wie man hier live miterleben kann. An einem Abend ist der Koch besonders gut drauf und trinkt mit den japanischen Gästen und mir einen über den Durst. Dabei kommen wie von Zauberhand trotzdem leckere Gerichte aus der Küche, obwohl er dort allein ist. Hier probiere ich auch Goya, eine ziemlich bittere Gurkenart, auf die die Leute hier so schwören und die für ein langes Leben sorgen soll. Zusammen mit Tufo und Ei eine feine Sache. Auch wenn wir sprachlich etwas begrenzt sind und über die Bedienung kommunizieren müssen, habe ich hier ein paar lustige Abende.

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Das Geheimnis der 100-Jährigen in Ogimi Village

Obwohl der älteste Mensch mit 122 Jahren eine Französin war, kommen 5 von 10 der lebenden ältesten Personen aus Japan. In Ogimi, einem Dorf im Norden Okinawas, leben einige von ihnen. Mit Hilfe von etwas Recherche habe ich ihr Geheimnis gelüftet und aus den folgenden Gründen werden die Menschen in diesem Dorf so alt:

  • Die Leute essen mehr fettarmes Fleisch als der Durchschnitt
  • Die Menge an verzehrtem grünen und gelben Gemüse ist dreimal höher
  • Die Menge an Hülsenfrüchten, insbesondere Sojabohnen ist 1,5x höher
  • Die Menge an verzehrtem Obst als auch höher
  • Es wird wenig Salz eingesetzt
  • Außerdem sind die Dorfbewohner sehr aktiv, machen viel Sport, spielen Instrumente, treffen sich zu sozialen Anlässen
  • Das Stresslevel ist niedriger als auf dem Festland

Wie man sieht, ist es doch größtenteils der Lifestyle, der den Unterschied macht. Da können wir uns in Europa sicherlich noch ein Scheibchen von abschneiden. Aber wer will schon so alt werden?

Das wars soweit zu meinem Bericht aus Okinawa. Nun geht es weiter auf die Philippinen – stay tuned!

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5 Gedanken zu “Okinawa: Das Hawaii Japans

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